Entdecken Sie die magischen Rauhnächte!
Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit erfreuen sich verschiedene alpenländische Räuchertraditionen großer Beliebtheit. So etwa in den Rauhnächten vom 24. Dezember bis zum 6. Jänner. In dieser Zeit soll das Tor zur Seelenwelt besonders durchlässig sein, weshalb man zum Schutz von Haus und Hof räuchert, aber auch um Dämonen und Geister zu vertreiben oder Orakel zu befragen.
Visionen zur Jahreswende
Die zwölf Rauhnächte sind die Zeit der Jahreswende und bestehen aus den sechs Nächten des alten und den sechs Nächten des neuen Jahres. Sie sind eine magische Zeit voller Märchen und alter Überlieferungen. In den Rauhnächten sind uns nicht nur die geistige Welt, sondern auch unsere Ahnen und Vorfahren sehr nahe. Jede Rauhnacht hat dabei eine eigene Bedeutung und steht symbolisch für einen Monat im kommenden Jahr. Richten Sie Ihr Räucherritual in den Rauhnächten auf das vorherrschende Thema aus und blicken Sie dabei auch zuversichtlich auf den zugeordneten Monat im neuen Jahr, für den der Rauch nach alten Überlieferungen Visionen und Klarheit bringen soll. Diese Visionen während des Räucherns sollen zukünftige Entwicklungen aufzeigen, das Räucherritual dient also auch als magisches Orakel für das kommende Jahr. Meditationen zur Thematik der jeweiligen Rauhnacht sind nun besonders erhellend, Zusammenhänge werden leichter durchschaut und die Vertiefung in die eigene Seele fällt während der Rauhnächte leichter als an anderen Tagen. Zeichnen Sie Ihre Gedanken und Gefühle während der Räucherrituale aber auch Ihre Träume auf: Sie liefern wertvolle Impulse fürs neue Jahr und können Hinweise darauf geben, was im kommenden Jahr passieren wird. Dank der Aufzeichnungen haben Sie so die Möglichkeit, Ihre Erkenntnisse im neuen Jahr erneut durchzugehen und sich davon inspirieren zu lassen.
Reinigung und Schutz von Haus und Hof während der Rauhnächte
Genauso wichtig wie das bewusste Erfahren der Jahreswende, des Abschließens des Alten und des Sich-Öffnens für das Neue, ist auch das Räuchern für Schutz und zur Reinigung. Alte Energien sitzen oft an Ort und Stelle fest und blockieren die feinstofffliche Energie. Damit aber Neues entstehen kann, muss erst das Alte weichen. Verbrauchte und negative Energien werden mit dem passenden Räucherwerk wie beispielsweise weißem Salbei aufgelöst und transformiert. Da die Brücke zur „Anderswelt“ während der Rauhnächte durchlässiger ist, steht immer auch der Aspekt des Schutzes von Haus, Hof und den Bewohnern, sowohl Mensch als auch Tier, im Fokus. Der Rauch vernebelt den Geistwesen die Sicht, blockiert den Weg in unsere Welt für unreine Energien und schützt vor deren unliebsamen Einfluss.
Wie man richtig räuchert, erfahren Sie in unserem Leitfaden: So räuchern Sie richtig!
Die zwölf Rauhnächte
Nachfolgend finden Sie eine Aufstellung der Rauhnächte mit der jeweils vorherrschenden Thematik und dem passenden Räucherwerk.
Erste Rauhnacht
- Haupt-Rauhnacht, Weihnachten
- Nacht vom 24. auf den 25. Dezember
- Steht symbolisch für Januar
- Thematik: Basis-Grundlage der Rauhnächte, eigene Wurzeln
- Räucherwerk: Ahnenmischung
Zweite Rauhnacht
- Nacht vom 25. auf den 26. Dezember
- Steht symbolisch für Februar
- Thematik: innere Stimme, innere Führung, höheres Selbst
- Räucherwerk: Innerer Frieden
Dritte Rauhnacht
- Nacht vom 26. auf den 27. Dezember
- Steht symbolisch für März
- Thematik: Herzöffnung, Wunder zulassen
- Räucherwerk: Licht Liebe Energie
Vierte Rauhnacht
- Nacht vom 27. auf den 28. Dezember
- Steht symbolisch für April
- Thematik: Auflösung und Transformation
- Räuchwerk: weißer Salbei
Fünfte Rauhnacht
- Nacht vom 28. auf den 29. Dezember
- Steht symbolisch für Mai
- Thematik: Freundschaft und Selbstliebe
- Räucherwerk: Geborgenheit
Sechste Rauhnacht
- Nacht vom 29. auf den 30. Dezember
- Steht symbolisch für Juni
- Thematik: Bereinigung und Loslassen
- Räucherwerk: Kraft der Veränderung
Siebte Rauhnacht
- Nacht vom 30. auf den 31. Dezember
- Steht symbolisch für Juli
- Thematik: Vorbereitung auf das Kommende
- Räucherwerk: Neuer Weg
Achte Rauhnacht
- Haupt-Rauhnacht, Silvester/Neujahr
- Nacht vom 31. Dezember auf den 01. Januar
- Steht symbolisch für August
- Thematik: Geburt des neuen Jahres, Neubeginn
- Räucherwerk: Neubeginn
Neunte Rauhnacht
- Nacht vom 01. auf den 02. Januar
- Steht symbolisch für September
- Thematik: Segen
- Räuchwerk: Haussegen
Zehnte Rauhnacht
- Nacht vom 02. auf den 03. Januar
- Steht symbolisch für Oktober
- Thematik: Eingebungen und Visionen, Verbindung mit dem Göttlichen
- Räucherwerk: Himmlischer Frieden
Elfte Rauhnacht
- Nacht vom 03. auf den 04. Januar
- Steht symbolisch für November
- Thematik: Loslassen, Abschied nehmen
- Räucherwerk: Loslassen
Zwölfte Rauhnacht
- Haupt-Rauhnacht, Nacht der Wunder
- Nacht vom 04. auf den 05. Januar
- Steht symbolisch für Dezember
- Thematik: Räuchern und Bereinigen
- Räucherwerk: Kraft der Reinigung
Besondere Räucherwerke zu den Rauhnächten
Natürlich können Sie auch andere Räucherwerke während der Rauhnächte verräuchern. Am besten wählen Sie einfach intuitiv entweder eine vorgefertigte Mischung aus oder Sie wählen ein traditionelles einzelnes Räucherwerk. Hier werden zum Beispiel Weihrauch, Salbei und Myrrhe in den Rauhnächten verwendet. Weihrauch wird bereits seit Jahrhunderten auch während der Rauhnächte geräuchert. Er balanciert das Physische aus und weckt das höhere Bewusstsein. Er vertieft die Qualität spiritueller Erfahrungen und erzeugt kraftvolle Schwingungen. Zudem fördert er Visionen und geistiges Wachstum.
Auch weißer Salbei erfreut sich gerade in unseren Breiten einer langen Räuchertradition. Ihm wird eine keimtötende Wirkung nachgesagt, er soll Ruhe und Frieden bringen und beim Durchatmen helfen. Seine hervorstechendste Eigenschaft ist jedoch seine große Reinigungskraft: alte, aufgestaute Energien kann er mühelos beseitigen und so den Weg bereiten für Neues.
Myrrhe ist eines der ältesten Räucherharze überhaupt und soll eine desinfizierende, desodorierende und schlaffördernde Wirkung haben. Der Myrrheduft wirkt erdend, beruhigend und verankert uns im Hier und Jetzt.
Abschluss der Rauhnächte
Am Abschlusstag der Rauhnächte, dem 06. Januar oder Dreikönigstag, endet die magische Zeit der Rauhnächte und Sie können gereinigt und voller Zuversicht ins neue Jahr starten. Auch der Brauch der Sternsinger ist zum 6. Jänner weit verbreitet. Die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar schreiben mit geweihter Kreide „C + M + B“ (Christus Mansionem Benedicat = Christus, segne dieses Haus) und die Jahreszahl an den Türstock und schwingen dabei ein Räuchergefäß mit geweihtem Weihrauch, um Haus und Hof vor Unbilden zu beschützen und von negativen Energien zu reinigen.
Dieser Tag eignet sich auch sehr gut, um ein Abschlussritual durchzuführen. Gehen Sie an diesem Tag die Ereignisse und Aufzeichnungen der letzen 12 Nächte durch, bedanken Sie sich für die Hinweise sowie für die Führung und blicken Sie dann hoffnungsvoll und freudig ins neue Jahr und in die nahe Zukunft.
Stellen Sie sich bewusst folgende Fragen und meditieren Sie über das vergangene Jahr:
- Welche positiven Erfahrungen habe ich in diesem Jahr gemacht?
- Wofür bin ich im letzen Jahr dankbar?
- Was habe ich gelernt?
- Was habe ich im letzen Jahr besonders gut gemacht? Worauf bin ich stolz?
- Wer war an meiner Seite, hat mich unterstützt und mich durch das Jahr begleitet?
- Welche Veränderungen waren besonders einschneidend?
- Was habe ich zu Ende gebracht und wovon will ich mich im neuen Jahr lösen?
- Was ist noch nicht abgeschlossen und wird mich auch im neuen Jahr noch begleiten?
- Was lasse ich zurück, was nehme ich mit?